XV. Osterburger Literaturtage- OLITA

Auszug eines Artikels der Osterburger Volksstimme vom 02. November 2013 Autor Nico Maß

 

Das große Interesse an den Olita machten die Organisatoren auch an Begleiterscheinungen wie dem purzelnden Vorbestellungs-Rekord oder dem Nachordern von Stühlen fest. "Die Tickets für die Lesung mit Desiree Nick waren in eineinhalb Tagen vergriffen. So etwas hatten wir noch nie", erzählte Anette Bütow. Und bei Veranstaltungen wie im Herrenhaus Krevese oder im Café Behrends mussten Stühle nachgestellt werden, weil die Zahl der Gäste höher als erwartet ausfiel. Als Spitze des Eisberges stellte sich die Lesung im Keller des Volksbank-Gebäudes heraus. "Schon eine halbe Stunde vor Beginn war selbst der letzte umgestülpte Wasserkasten besetzt, so dass wir sogar einige Besucher wieder nach Hause schicken mussten", bedauerte Anette Bütow. (Leiterin der Stadtbibliothek)

 

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Spiel von Mann und Frau

OLITA: Klischees im Zusammenleben unterschiedlicher Geschlechter

Mit einem zeitverzögerten “Doch“ antwortet Autor Rainer Sander, auf die Frage, ob er denn glaube, dass Frauen und Männer überhaupt zusammenpassen. Immerhin. Denn im ersten Teil des Abendprogramms am Mittwoch, das er gemeinsam mit Simone Struck bestritt, gab es wenig Positives, dafür aber reichlich Lustiges aus dem zwischenmenschlichen Bereich zu erfahren. Aber „mit Humor funktioniert´s auf jeden Fall“, ist Sander sicher. Und der Humor kam während der Veranstaltung „Männer und Frauen oder der ewige K(r)ampf der Geschlechter“ im lauschigen Keller der Osterburger Volksbank keinesfalls zu kurz. Bereits zum vierten Mal bot das Bankenhaus Raum für eine Veranstaltung während der Osterburger Literaturtage. Und zum vierten Mal erwiesen sich die Mitarbeiter als wunderbare Gastgeber. Bettina Huesmann, Firmenkundenberaterin, konnte circa 100 Leute begrüßen. Daher wurde es eng, aber um so gemütlicher. Simone Struck und Rainer Sander, aus dessen Feder alle Texte stammen, bedienten im Laufe des Abends jedes typische Beziehungs- Klischee. Sie ist zickig, unzufrieden und sucht in jeder (un)möglichen Lebenslage das Gespräch. „Schatz, was denkst du gerade?“ Er ist schlagfertig, chronisch genervt und möchte einfach nur seine Ruhe. Eine phantastische Grundlage für Missverständnisse. In dialogähnlichen Geschichten lieferten sich die beiden einen Schlagabtausch, der im besten Fall unentschieden ausging. Aber fast versteckt und fast entschuldigend schlich sich doch das ein oder andere Liebesgedicht ins Programm, das Hoffnung geben konnte. Und zwar auf ein glückliches Miteinander. Den Besuchern gefiel die Veranstaltung außerordentlich gut, die Lachmuskeln wurden strapaziert und Einheitsgemeindebürgermeister Nico Schulz sprach aus, was aufgrund des Veranstaltungsortes in jeglicher Hinsicht stimmte:“ Hier gehen wir gern zum Lachen in den Keller.“

 

Danuta Ahrends- Altmärkische Zeitung- 18. Oktober 2013

 

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K(r)ampf der Geschlechter

 

Simone Struck und Rainer Sander präsentierten kurzweiliges Lesespiel

 

Osterburg. Ein satirisches Programm hatte die Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg für ihre eigene Veranstaltung im Rahmen der 15. Osterburger Literaturtage ausgesucht und dafür den Wittenberger Autor Rainer Sander, der in dieser bissigen Literaturgattung seit einiger Zeit zu Hause ist, gewonnen. Seine Texte, gereimt und ungereimt, bestanden größtenteils aus Dialogen zwischen Mann und Frau, und so hatte er sich als „Gesprächspartnerin“ für sein epochales Werk „Männer und Frauen oder der ewige K(r)ampf der Geschlechter“ Simone Struck mitgebracht. Sie ist Verwaltungsdirektorin der KMG- Elbtalkinik Bad Wilsnack und zeigte sich sehr versiert im verbalen Bälle Zuwerfen und Auffangen.

Zornentbrannte Weiblichkeit mit Charme entwaffnet

Wie Struck erzählte, arbeitet sie schon seit gut 2 Jahren enger mit Rainer Sander zusammen, nicht als Produzentin von Satiren, sondern als Lesepartnerin, um Sanders Texte wirkungsvoller zu präsentieren. Außerdem gehöre sie zum literarischen Freundeskreis um den Osterburger Schriftsteller Eckhard Erxleben. In dem mehr als überfüllten „Literaturkeller“ der Osterburger Volksbank- es war im Verlaufe der Jahre dort bereits die vierte Veranstaltung im Rahmen von Literaturtagen- entwickelte das Duo ein kurzweiliges Lesespiel; diesen Begriff für ihren Auftritt hätten sie selbst geprägt, sagte Struck. Dazu hatte Sander, der Osterburgern schon durch seine Wortgeplänkel in der „Bücherecke“ bekannt sein dürfte, überwiegend neue Texte mitgebracht. Alles drehte sich um das Verhalten von Frauen und Männern in Alltagssituationen, so absurd sie zuweilen auch sein mochten, aber durchaus nachvollziehbar- witzig, ironisch und mit überraschenden Pointen gewürzt. Sander gestattet sich fast extreme Frechheiten, bietet Hintersinniges an und entwaffnet schließlich zornentbrannte Weiblichkeit mit liebevollem Charme. Struck lässt mit ihren Antworten den Männern Gerechtigkeit wiederfahren.

 

Volksstimme 19. Oktober 2013 - Frank Schmarsow

 


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